Bioenergie Wollbrandshausen – Krebeck eG

gemeinschaftlich, klimaschonend, regional

Das sind die Schlagworte, unter deren Motto die Bioenergie Wollbrandshausen – Krebeck eG ihre Biogasanlage (BGA), unmittelbar an der Krebecker Kreuzung samt externen Heizzentralen in Wollbrandshausen und in Krebeck mit zusammengenommen 8 Blockheizkraftwerken (BHKW), betreibt.

Die Biogasanlage liegt dabei zentral zwischen den Gemeinden Wollbrandshausen und Krebeck.

Quelle: https://sg.geodatenzentrum.de

Am Standort der BGA wird ein Teil des erzeugten Biogases direkt zur Prozesswärmegewinnung in den beiden Anlagen-BHKW (2x 900 kWel) verstromt. Das übrige Biogas wird mittels 2 Mikrogasleitungen mit je 1,5 km Länge zu den beiden externen Heizzentralen in die Bioenergiedörfer geleitet, wo es mit je 3 Satelliten-BHKW (2x 250 kWel, 1x 499kWel) verstromt wird. Die angeschlossenen Haushalte werden über zwei Nahwärmenetzen von zusammen 10 km Länge mit Wärme versorgt.

Strom und Wärme

Das Ziel der Bioenergie Wollbrandshausen – Krebeck eG  ist in erster Linie die klimaschonende Erzeugung von Wärme für die angeschlossenen Genossenschaftsmitglieder bzw. Wärmekunden. Es werden ca. 280 Haushalte, kleinere Firmen und kommunale Gebäude versorgt. Dabei handelt es sich um eine Vollversorgung. Die zumeist fossilen Heizungen werden also vollständig ersetzt. Fast 5 Mio. kWh Wärmeenergie werden so jährlich über das Nahwärmenetz in die Liegenschaften der Wärmekunden geliefert.

Der bei der Kraftwärmekopplung in den BHKW erzeugte Strom wird an den Anlagenstandorten mittels eigener Transformatoren umgespannt und in das Mittelspannungsnetz eingespeist. So werden jährlich 15 Mio. kWh Strom für über 5.000 Haushalte klimaneutral erzeugt.

Die Biogasanlage der Genossenschaft wird in ihrer Fahrweise im ersten Schritt an die Bedarfe der beiden Nahwärmenetze angepasst. Wird saional bedingt mehr Wärme in den Netzen benötigt, so wird die Stromerzeugung und damit auch die Gasproduktion gesteigert. Kurzeitige Verwerfungen werden durch die Gasspeicherdächer auf den Gär- und Lagerbehältern ausgeglichen. Im zweiten Schritt wird die Stromerzeugung nach den Bedarfen am Strommarkt ausgerichtet.

Neben dieser flexiblen Fahrweise der Stromerzeugung stellen die 8 BHKW mit fast 4 MWel Leistung Regelenergie für die Stabilisierung des Stromnetzes bereit.

Die max. Gesamtleistung des Biogasanlage mit 8 BHKW beläuft sich somit auf 3.798 kWel.

Substrate und Kreislaufwirtschaft

Nachwachsende Rohstoffe sind der Hauptenergielieferant für die Genossenschaft und werden von ca. 40 regionalen Landwirten angebaut. Für die Landwirtschaft ergibt sich dadurch ein zusätzliches Standbein durch den Energiepflanzenanbau. Des Weiteren kommen Schweine- und Rindergülle von 4 Vertragslandwirten aus der direkten Umgebung zum Einsatz, die eine geschlossene Vergärung und Lagerung erfährt.

Die bei der Vergärung entstehenden Reststoffe (Gärreste) werden im Sinne des Gesamtkonzeptes von den landwirtschaftlichen Betrieben im geschlossenen Kreislauf als Dünger wieder auf die Felder ausgebracht.

Durch eine 2021 neu in Betrieb genommene Eindampfungsanlage werden die entstehenden Gärreste nach der Separation (Trennung von festen Bestandteilen und flüssiger Phase) um fast 10.000 t Wasser erleichtert und die Nährstoffe somit aufkonzentriert. Als weiterer Dünger entsteht so prozessbedingt Ammonium-Sulfat-Lösung (ASL) welche zusammen mit dem festen und flüssigen Gärresten der regionalen Landwirtschaft zur Düngung ihrer Felder zur Verfügung steht.

In der Biogasanlage werden jährlich ca. 28.000 t nachwachsende Rohstoffe (NawaRo), wie z.B. Silomais und Getreide-Ganzpflanzensilage, sowie ca. 15.000 t Gülle in der Anlage vergärt und daraus ca. 7 Mio. m3 Biogas mit einem Methangehalt von ca. 52 % gewonnen.