150 Bürger bei Dorfversammlung / „Energiepreise klettern“ / Fragebogen soll für Klarheit sorgen

Jühnde hat es vorgemacht. Jetzt bewerben sich zwölf weitere Dörfer im Landkreis, als Bioenergiedorf gefördert zu werden, darunter Wollbrandshausen. Rund 150 Bürger erschienen am Donnerstagabend zur Dorfversammlung. Fazit: Ein möglicher Standort für die Biogasanlage ist gefunden, es gibt aber noch viel zu tun.

 

wollbrandshausen_standort_fr_biogasanlage_steht_fest

Mais als Biomasse: Georg Freiberg am möglichen Standort der Biogasanlage Wollbrandshausen. Pförtner

 

Wollbrandshausen (afu). „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, schwor Bürgermeister Georg Freiberg (CDU) die Bürger eingangs der Informationsveranstaltung ein. „Die Energiepreise klettern, daran gibt es gar keinen Zweifel“. Dass indes die Bevölkerung selbst noch Zweifel hegt, war nicht zu übersehen. Gespannt lauschten die 150 Bürger im Dorfgemeinschaftshaus den Ausführungen der Arbeitsgruppen und denen von Volker Ruwisch von der Universität Göttingen, der bereits das Bioenergiedorf Jühnde betreut hat. So scheint ein Standort für die angestrebte Anlage, die inklusive Nahwärmenetz rund vier Millionen Euro kosten soll, gefunden: „Sie soll nordöstlich vom Dorf hinter der B 27 stehen, in der Nähe der Unterführung, wenn man von Gieboldehausen kommt. Flurbezeichnung Kuhlager“, sagte Freiberg. Auch alle Landwirte im Dorf ziehen mit und liefern ausreichend Biomasse.

 

wollbrandshausen_standort_fr_biogasanlage_steht_fest2

Vorbild: Die Biogasanlage in Jühnde. Hinzmann


Redebedarf besteht noch beim Punkt Finanzierung: Jeder der 195 Haushalte müsste nach einer ersten Kalkulation etwa 4000 Euro für Anschaffungs- und  Umrüstungskosten und 4000 Euro an Kapital aufbringen – würde dann aber auch etwa 500 Euro an Heizkosten pro Jahr sparen. Ein Fragebogen soll nun darüber  Aufschluss geben, wieviele Bürger das leisten können, und wollen.