Bioenergie: Experten sehen gute Perspektiven für Bau der Anlage in Krebeck/Wollbrandshausen

Neben dem bundesweiten Vorzeigeobjekt in Jühnde gibt es im Landkreis Göttingen sieben weitere Bioenergiedorf-Projekte. Gute Chancen räumen Experten der Gemeinschaftsanlage Krebeck/Wollbrandshausen ein.

Krebeck/Wollbrandshausen

(hho) Steigende Energiekosten dürften für eine Reihe von Einwohnern in Bioenergiedorf- Standorten ausschlaggebend sein, sich künftig noch unvoreingenommener  vertraglich ins Nahwärmenetz einbinden zu lassen. Davon geht sowohl Hartmut Berndt, Regionalmanager für das Leader- Programm beim Landkreis Göttingen, als  auch Volker Ruwisch vom Interdisziplinären Zentrum für Nachhaltige Entwicklung der Universität Göttingen (IZNE), Projektgruppe Bioenergiedörfer, aus. „Gesamtwirtschaftlich ist es nicht mehr zu vertreten, das knappe Gut Erdöl zu verheizen“, sagt Ruwisch mit Hinweis auf den Anstieg beim Heizöl. Das habe im Mai vergangenen Jahres bei Vergleichskalkulationen noch bei 56 Cent pro Liter gelegen,werde inzwischen aber mit 76 Cent gerechnet. Der historische Höchststand in  diesen Tagen sollte unbedingt zu denken geben und erfordere ökologisches Handeln, erläutert Berndt.

173 Vorverträge geschlossen

Nicht nur vor dem Hintergrund dieser Entwicklung, sondern auch auf Grund der guten Vorarbeit in den benachbarten Eichsfeldorten sehen Bernd und Ruwisch  gute Perspektiven für die Umsetzung einer gemeinsamen Biogasanlage, wie sie in der Feldmark zwischen Krebeck und Wollbrandshausen errichtet werden soll (Tageblatt berichtete). In der Gemeinde Krebeck sind inzwischen 98 Vorverträge mit Kunden abgeschlossen worden, in Wollbrandshausen gibt es inzwischen 75 Wärmekunden. „Das Riesen-Gemeinschaftsprojekt vorantreiben“ und „alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Situation nicht zu verschlafen“: Dies haben sich die Bürgermeister der Höherberggemeinden, Josef Sorhage (Krebeck) und Georg Freiberg (Wollbrandshausen), zum Ziel gesetzt. In ihren Funktionen als geschäftsführende Gesellschafter von Gesellschaften bürgerlichen Rechts Gemeinsam haben die Ratsvorsitzenden mit Heinrich Köpps und Werner Rudolph in  Wollbrandshausen sowie Stefan Hörschelmann und Ulrich Marschall in Krebeck in den vergangenen Monaten viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit in Sachen Bioenergie geleistet. Informationen über verbesserte Fördermöglichkeiten sind in den Gemeindeverwaltungen beider Orte zu erfahren.