Projekt Wollbrandshausen/Krebeck: 105 Anteilseigner zeichnen / Heine und Freiberg im Vorstand

Nach Jühnde und Reiffenhausen ist jetzt in Wollbrandshausen/ Krebeck auf Initiative des Landkreises Göttingen die dritte Bioenergie-Genossenschaft gegründet worden. Strom und Wärme wollen die Höherberggemeinden in einer gemeinsamen Anlage erzeugen.


VON HEINZ HOBRECHT

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Unterschrift: Stephan Hörschelmann unterzeichnet als einer der Ersten den Genossenschaftsvertrag. Hobrecht (2)

Krebeck. Karl Heine aus Krebeck und Thorsten Freiberg aus Wollbrandshausen sind bei der Gründungsversammlung am Montag im Krebecker Adolf-L.-Heine-Bürgerhaus zum Vorstandsvorsitzenden beziehungsweise Stellvertretenden Vorstand der „Bioenergie- Genossenschaft Wollbrandshausen Krebeck“ mit Sitz in Krebeck bestimmt worden. Beide nehmen operativ die Geschäftsführung des Unternehmens wahr. Dem zehnköpfigen Aufsichtrat gehören neben den CDUBürgermeistern Josef Sorhage (Krebeck) und Georg Freiberg (Wollbrandshausen) jeweils vier weitere Vertreter aus beiden Orten an. Aus Krebeck sind dies Manfred Bleckert, Andreas Bulik, Stephan Hörschelmann und Leo Jünemann; aus Wollbrandshausen Friedhelm Döring, Heinrich Köpps, Heinrich Rudolph und Wilhelm Rudolph.

„Historische Stunde“

Von einer „historischen Stunde“ sprach Landrat Reinhard Schermann (CDU) bei der Gründung der Genossenschaft. Dank richtete Schermann an die anwesende Kreisdezernentin Christel Wemheuer (Grüne) sowie Hartmut Berndt vom Landkreis-Büro Leader plus und Volker Ruwisch von der Universität Göttingen für die Begleitung des Projekts.

R.Schermann

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Mit Hinweis auf Jühnde und die Entwicklung im Landreis sagte der Landrat, vor dem Hintergrund des Klimawandels gebe es bei der Erzeugung von Bioenergie nur Gewinner. „Als Landkreis Göttingen verstehen wir uns als Bioenergie- Region. Wir reden nicht nur darüber. Wir kommen auch voran.“

105 Anteilseigner zeichneten in der Versammlung den Genossenschaftsvertrag. Möglichst doppelt so viele Mitglieder beziehungsweise Wärmekunden sollten der Genossenschaft beitreten, damit sich das Projekt rechne. „Werdet Mitglied, schließt Eure Häuser ans Fernwärmenetz an“, appellierten die beiden Bürgermeister Sorhage und Freiberg an alle Einwohner der Höherberggemeinden. „Nur gemeinsam kann das Zukunftsprojekt geschultert werden“, sagte Sorhage „Die Chance darf nicht vertan werden“, fügte Freiberg hinzu. „Die Geburtsstunde einer Genossenschaft mitzuerleben ist immer etwas Besonders“, meinte Andreas Eisen, Geschäftsführer des Genossenschaftsverbandes Norddeutschland, der die Versammlung leitete und Kernpunkte der Satzung vortrug. Neben vielen Bürgern beider Gemeinden waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie der Sparkasse Duderstadt und der Volksbank Eichsfeld-Northeim anwesend. Mit den Instituten haben bereits Gespräche über die Finanzierung des Vorhabens stattgefunden.

VorstandundAufsichtsrat

Gewählt: Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft.

GENOSSENSCHAFT

Mit 500 Euro pro Anteil bringen sich die Mitglieder in die Bioenergie-Genossenschaft Wollbrandshausen Krebeck ein. Beim Anschluss ans Wärmenetz werden pro Haushalt insgesamt fünf Anteile fällig. Voraussichtlich im kommenden Jahr soll in einer gemeinsamen Anlage nahe des Krebecker Kreuzes Biogas produziert und dann nach Krebeck und Wollbrandshausen geleitet werden. In Generatoren wird dort aus dem Gas Strom und Wärme erzeugt und an die Haushalte geleitet. Pufferspeicher in den Häusern sorgen dafür, dass stets heißes Wasser parat ist. Der Vorteil des Systems in Wollbrandshausen/ Krebeck besteht darin, dass das
Wärmenetz jederzeit erweitert werden kann und mehr Anschlüsse möglich sind.